
„Energieoptimierung im Elektrobereich“
Wie gehen Sie mit technologischen Innovationen und Trends in Ihrer Branche um?
Wir verbauen seit über 10 Jahren Blockheizkraftwerke (BHKW) und haben diesen Trend relativ früh umgesetzt. Mittlerweile installieren wir die entsprechenden Anlagen bundesweit, auch weil wir uns mit einer sehr guten Kundenbetreuung einen guten Ruf gemacht haben. Grundsätzlich braucht man bei neuen Technologien einen sehr langen Atem. Ohne Herstellerschulungen sollte man BHKW-Anlagen nicht verbauen und man kann sagen, dass ein Unternehmen 2 bis 3 Jahre braucht, bis es mit solch einer Technik vertraut ist. Wir schauen uns auf dem Markt um und interessieren uns für alle sinnvollen Innovationen. Man probiert eine neue Technik aus und wenn man merkt, dass man hinter dem Produkt stehen kann – das ist ganz entscheidend –, dann lohnt sich die Spezialisierung in einen zusätzlichen Bereich. Einen neuen Unternehmenszweig, wie die BHKW-Technik anzugehen, bedeutet nicht nur dafür zu sorgen, dass die eingesetzten Techniker die entsprechende Fachkompetenz haben, sondern auch ein nicht zu unterschätzender administrativer Mehraufwand für das Unternehmen. Darüber muss man sich im Klaren sein.
„Fachkräfteentwicklung“
Wie entwickeln Sie Ihre Mitarbeiter in ein neues Arbeitsfeld wie z. B. die BHKW-Technik?
Die Schulungen der Herstellerfirmen sind nur der Startschuss. Der Idealfall ist im Arbeitsalltag schwer zu finden und daher ist ein Techniker erst dann gut, wenn er die ersten zehn Anlagen verbaut hat. Häufig ist es auch so, dass eine neue Technik in eine alte integriert werden muss. Zum Beispiel bei Telefonanlagen. Der Kunde hatte ja i.d.R. schon vorher eine Telefonanlage. Dann gibt es neue Anschlüsse, die in der alten Technik gar nicht vorgesehen sind. Für die gegebene Situation beim Kunden vor Ort eine gute Lösung zu finden, ist die eigentliche Kunst. Die Erfahrung des Monteurs ist unerlässlich.
Wen wir spezialisieren, das hängt auch ganz massiv von den eigenen Interessen des Mitarbeiters ab. Wenn jemand schon ein Interesse am Thema hat, dann ist er auch bereit sich einzulesen und Schulungen zu besuchen. Der Rest ist dann „learning by doing“.
„Dokumentationsaufwand“
Der erhöhte Dokumentationsaufwand für Handwerksbetriebe ist einer der herausgestellten Trends, den Sie in ihrem Unternehmen auch beobachten. Wie gehen Sie damit um?
Gerade für die Integration von BHKW-Anlagen ist der büroseitige Aufwand enorm. Aber auch sonst ist der Dokumentationsaufwand durch die Einführung des Mindestlohns oder auch die Dokumentation zur rechtlichen Absicherung und Gewährleistung unserer Arbeiten deutlich gestiegen. Hier geht fast nichts raus, ohne dass es in irgendeiner Weise nochmal dokumentiert würde. Wir können die Dokumentation allerdings auch zu unserem eigenen Controlling nutzen und eingreifen, bevor z. B. ein Auftrag finanziell aus dem Ruder läuft.
„Mitarbeiterbindung/ Fachkräftesicherung“
Sie führen einen Traditionsbetrieb mit über 50 Mitarbeitern auf hohem Niveau. Wie stellen Sie sicher, dass Sie auch in Zukunft noch qualifizierte Mitarbeiter haben?
Das einzige probate Mittel, das wir sehen, ist über die Steigerung der Arbeitgeberattraktivität zu gehen. Dafür zu sorgen, dass es Spaß macht, bei uns zu arbeiten und dass das Arbeiten unter vernünftigen Bedingungen abläuft. Neue Mitarbeiter und Auszubildende bekommen wir in der Regel durch „Mund-zu-Mund-Propaganda“. Man muss sich als Betrieb heute abheben, um attraktiv zu sein.
Es ist auch die Flexibilität, mit der wir den Bedürfnissen unserer Mitarbeiter begegnen. Die hohe Bindung unserer Mitarbeiter ans Unternehmen haben wir unter anderem an der hohen Beteiligung an unserem 85-jährigen Firmenjubiläum sehen können.
Hans Scholz Elektrotechnik
Client
Hans Scholz Elektrotechnik
Skills
- Elektroinstallationen
- Elektrokundendienst
- E-Check
- Brandmeldeanlagen
- Alarmanlagen
- Telefonanlagen
- Elektro-Fachhandel